Am Anfang war es eine einfache Idee. Was wäre, wenn Fotografen Talent, Ausrüstung und Zeit in den Dienst der Ärmsten stellten, um ihnen etwas zu schenken, was sie sich sonst nicht leisten können: eine professionelle Porträtaufnahme.
Jeremy Cowart, 34, lebt in Los Angeles und arbeitet als Fotograf. Genauer gesagt, als Star- Fotograf. Berühmte Schauspieler, Musiker und Sportler setzt er gekonnt in Szene. »Ich liebe meine Arbeit, ich arbeite mit interessanten Menschen«, erzählt Cowart. »Aber ich möchte nicht am Ende meines Lebens sagen: Hey, schaut mal wie toll ich bin, ich war der Tourfotograf von Britney Spears.«
Er wollte noch etwas anderes, Sinnstiftendes tun und fragte sich: Was kann ich mit meiner Fotografie tun, um anderen damit zu helfen? Die Wende kam, als er vor drei Jahren mit einigen befreundeten Fotografen in einer Obdachlosenunterkunft Porträtaufnahmen machte. Die Resonanz der Bewohner war enorm.
Dass sich jemand Zeit nimmt und alles daran setzt, professionelle Fotos von ihnen zu machen, war schlichtweg überwältigend für sie. Doch nicht nur die Porträtierten waren begeistert, auch bei den Fotografen hinterließen die Aufnahmen bleibende Eindrücke. Für Jeremy Cowart war dieses Erlebnis eine Initialzündung. Was wäre, wenn sich mehr Fotografen für diese Idee begeistern ließen? Wenn überall im Land Fotografen, Friseure und Stylisten zusammenkämen, um benachteiligten Menschen ein Geschenk zu machen: Ihnen zu zeigen, wie einzigartig und besonders sie sind. Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, die sich verlassen, einsam und vergessen fühlen. Ihnen einen Augenblick zu schenken, in dem sie im Rampenlicht stehen, in dem es nur um sie geht.
Innerhalb weniger Monate gelang es Cowart mit seiner Idee, die er »Help-Portrait« nannte, hunderte Fotografen zu motivieren. Über das Internet wurde die Initiative vorgestellt und zum Mitmachen aufgerufen. 2009 fand der erste »Help-Portrait-Tag« statt. Inzwischen ist aus der Idee eine globale Bewegung geworden. Weltweit melden sich Fotografen, Stylisten und Friseure, um ehrenamtlich ihre Dienste zur Verfügung zu stellen - in Obdachlosenheimen, Schulen, Gemeindezentren, Krankenhäusern oder Kirchen.
Für einen Tag arbeiten die freiwilligen Helfer Hand in Hand, frisieren, schminken und fotografieren, retouchieren am Computer und drucken Fotos. In den drei Jahren Help-Portrait - das weltweite gemeinnützige Foto-Event wird jeweils im Dezember abgehalten.
Help-Portrait Statistik von 2009 - 2011
Help Portrait: das Ziel
Das Ziel der Veranstaltung ist es Schwachen, Kranken und Armen in unserer Gesellschaft ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen eine wundervolle Erinnerung mitzugeben. Jedem, der es sich sonst nicht leisten kann, wird ein professionelles Fotoshooting inklusive Styling geschenkt. Ziel ist es diesen Menschen Etwas zu schenken, was ihnen leider oft verwehrt bleibt:
Das unglaublich schöne Gefühl, etwas Besonderes zu sein!
Erst erfolgt das professionelle Styling mit Hilfe freiwilliger Visagisten und Frisöre, anschließend machen die Fotografen die Fotos von den Teilnehmern, diese werden dann gedruckt, eingerahmt und persönlich an die Teilnehmer überreicht.
Keiner der Fotografen oder Freiwilligen wird mit diesen Fotos Geld verdienen. Dieses Projekt dient ausschließlich dazu, mit den Menschen einen unvergesslichen Tag zu erleben und ihnen ein ganz besonderes Foto mit nach Hause zu geben.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite: www.help-portrait.com